"Je me souviens"

"Je me souviens" (Ich erinnere mich) errinert Sie an etwas? Wenn Sie einen Fan von Nana und einen Quebecer fragen, wird Ihnen jeder eine unterschiedliche Antwort geben. Hier ist der Standpunkt eines Quebecer Fans.

EIN FAN VON NANA

Es handelt sich um das erste der 13 Lieder, die das französische Album von 1968 enthält. Auf dem Cover gibt es ein Foto von Nana in einem Medaillon. In Kanada erscheint ihr vollständiger Name. Während in Europa nur ihre Vorname angegeben wird. Auf der Rückseite der CD wird das Lied als der Titel des Albums angegeben. Dies unterstützte den Vorstellungstext, in dem ihr Produzent André Chapelle erwähnt, dass das Lied dem Album die nostalgische Farbe gibt.

"Je me souviens" ist die französische Version von "Girls with summer dresses", das Harry Belafonte einige Jahre zuvor aufnahm. Es ist nicht die Art von kommerziellem Erfolg, der auf der Single herausgekommen ist, oder der in Zusammenstellungen der Erfolge wieder aufgenommen wurde. Übrigens ist die gewählte musikalische Begleitung nüchtern: leichte Perkussion, Tandem Gitarren und sich steigernde Geigen. Aber was für ein Vergnügen, Nana zuzuhören, die uns zu erzählt, dass sie als  junges Mädchen, stolz ihr weißes Kleid trug!

Je me souviens

Je me souviens des dimanches (Ich erinnere mich an der Sonntage)
Au temps des tendres années
(In jungen Jahren)
J'étais belle dans ma robe blanche
(Ich war schön in meinem weißen Kleid)
Tous les garçons le disaient
(Alle Jungen sagten es)

Je me souviens quand on sortait (Ich erinnere mich, als wir herauskamen)
De l'église avec papa
(Aus der Kirche mit Papa)
J'étais fière dans ma robe blanche
(Ich war stolz in meinem weißen Kleid)
De me montrer à son bras
(Um mich zu zeigen, an seinem Arm)
Il m'achetait des amandes
(Er kaufte mir Mandeln)
Et un peu de cidre doux
(Und ein wenig süßen Apfelmost)
En ce temps j'étais gourmande
(In dieser Zeit war ich gierig)
Ça lui coutait quelques sous
(Das kostete ihn einige Centimes)

Je me souviens l'après-midi (Ich erinnere mich an den Nachmittag)
J'allais jouer avec mes amies
(Ich ging spielen mit meinen Freundinnen)
Et tant pis si ma robe blanche
(Und um so schlimmer, wenn mein weißes Kleid)
Était un peu trop jolie
(Ein wenig zu schön war)

Je me souviens du temps lointain (Ich erinnere mich an die entfernte Zeit)
De nos naïves chansons
(An unsere naiven Liedern)
Et puis, et puis, je revois les yeux
(Und dann, und dann sehe ich noch die verliebten Augen)
Amoureux d'un garçon
(Eines Jungen)
La la la da la...

(Jim Friedman / Pierre Delanoë)

EIN QUEBECER

In Quebec wurde "Je me souviens" ein berühmter Satz dank des Architekten Eugène-Étienne Taché (1836-1912). Er dachte sich die Fassade des Parlamentsgebäudes aus. Taché fügte Bronzetafeln hinzu, die die Indianer, die Erforscher, die Missionare, die Militärs und die öffentlichen Verwalter des französischen Regimes sowie Figuren des englischen Regimes darstellen. 1883 ließ er im Stein über der Haupttür diese drei Wörter einprägen, die im Jahre 1939 unser Motto wurden.

Im Laufe der Jahre wurden dieser Satz verschieden interpretiert, denn der Autor hinterließ keine Erklärung. Da sich der Text am Eingang des Parlaments befindet, ist das offensichtlichste, dass es ein Erinnerungsort ist, der die Identität von Quebec illustrieren soll. Im Jahre 1978 wurde das Motto auf den Kraftfahrzeugkennzeichen als Ersatz für den Touristenslogan "La Belle Province" (Die schöne Provinz) eingetragen.

THEMA OFT DURCH NANA GESUNGEN

Das Gedächtnis verzeichnet das Erlebte, die Kenntnisse, mit denen wir die Gegenwart und die Zukunft bauen. Die Erinnerungen kommen mehr gefühlvoll  zu uns zurück und beeinflussen unseren Gemütszustand. Einige können als ein Balsam für die Leiden des gegenwärtigen Augenblicks wirken. Andere, die wir lieber vergessen würden, tragen zweifellos dazu bei, uns weiter zu entwickeln. Nana sang oft über dieses Thema. In ihrem französischen Repertoire denken wir an "Les bons souvenirs" (Die schöne Erinnerungen) oder "Les mauvais souvenirs" (Die schlechte Erinnerungen). Vor kurzem sagt sie mit "Où es-tu passé?" (Wo bist du gewesen?), von ihrem großen Freund Jean-Claude Brialy geschrieben, dass man nicht vergessen darf, woher man kommt.

EIN LIED WIEDERZUENTDECKEN

Nana nahm unwissentlich ein Lied auf, dessen Titel an das Motto der Quebecer erinnert. Ein Lied, das man wieder hören und dessen symbolischen Ausdruck man sicherlich wiederentdecken kann.

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