"Un Canadien errant" - 180 Jahre!

« Diese so schönes und trauriges Lieds von unserer Folklore erzählt den Schmerz des Exils einen Patriot aus seiner Heimat verbannt. Durch Ihre süße und kräftige Stimme nahm dieses Lied an der Liebe seiner Nation gewidmet universelle Dimensionen. »

Pauline Marois, Ex-Premierministerin von Quebec, 28, Mai 2013.

Jedes Land hat seine Gedichte und Lieder, die im kollektiven Gedächtnis verewigt sind. In Frankreich zum Beispiel können wir "Le déserteur", ein Text von Boris Vian zitieren. In Quebec haben wir die Kantilene "Un Canadien errant". Sie feiert seinen 180. Geburtstag dieses Jahr. Erinnern wir uns an den Autor, der Kontext, indem es geschrieben wurde, warum es überlebte. Und wie Nana Mouskouri, eine Griechin, ließ sich von dieser Klagelied bewegen, so sehr, dass sie es in ihre Konzerte schloß ein, und sie nahm es auf.

Es ist zu Antoine Gerin-Lajoie (1824-1882), Dichter, Rechtsanwalt, Publizist und Romanschriftsteller, dass wir dieses Lied verdanken. Wenn die Versionen über seine Ursprünge variieren, bleibt die plausibelste die seinen Manuskript mit dem Titel "Souvenirs du Collège". Darin erzählt er: « Ich komponierte dieses Lied im Jahr 1842, als ich meine Rhetorik in Nicolet machte. Ich schrieb es eine Nacht in meinem Bett auf Wunsch meines Freundes Cyp Pinard, der ein Lied auf die Melodie "Par derrière chez ma tante" wollte...Es wurde im Jahr 1844 in Charivari canadien unter meine Initialen (A. G. L.) veröffentlicht... » (1)

Diese Komposition folgt der Verurteilen der Patrioten von 1837-1838, die sich gegen die abnehmende Macht der französischsprachige Bevölkerung rebellierten. Man erzählt, dass der Autor auf dem Sankt-Lorenz-Strom sah die Schiffe, die sie nach Bermuda und Australien deportierten. Mit diesen muss man hinzufügen diejenigen, die in die Vereinigten Staaten flüchteten, und die in Kanada verbannt wurden, den Gefangenen, ebenso wie diejenigen, die gehängt wurden. Herrn Gerin-Lajoie war Zeuge von der Unfähigkeit der Familien, die die Abwesenheit von ihren Verwandten tränten. Um die erlebte Verzweiflung in den Jahren des Exils auszudrücken, wählte er eine melancholische Folklore. Wie für die Antwortlieder werden die Verse sich wiederholen.

Das Lied, das das Volksgefühl ausdrückte, wurde auf den Lippen der Französische Kanadier. Sie kämpften hart, um ihre Sprache und ihre Kultur zu schützen. Die Akadier erlebten auch die Deportation und das Exil zwischen 1755 und 1763. Im Jahr 1884 bearbeiteten sie die Stück, die "Un Acadien errant" wurde. Nach und nach gehörte diese Ballade zu unserer Geschichte; es erschien in unseren Liederbüchern und während Jahrzehnten wurde es in der Schule gelehrt und man es mit die Familie sang. Es wurde viele Mal aufgenommen mit verschiedenen Arrangements und ins Englische übersetzt.

Während ihrer ersten Tournee mit Harry Belafonte im Herbst 1964 lernte Nana mit Folkmusik kennen. Sie hörte Joan Baez, Judy Collins, Pete Seeger und Bob Dylan, die eine Inspirationsquelle wurden. Gleichzeitig traf sie das Englische Kanadier Duo Ian & Sylvia Tyson, das ihr empfahl, dieses Lied zu singen, wenn sie in Quebec kommt. Sie nahm es zwei Jahren früher auf.

Im folgenden Jahr entschied Nana in ihrem Programm es zu integrieren, sowohl in Montreal, Toronto und in Vancouver. Die Vertreter von London Records sagten sie, dass es nicht neu war, dass alle es kannte. Aber sie folgte ihren musikalischen Instinkt, weil es ihm die benötige Emotionen gab, um zu übertragen. Nana erzählt die Reaktion des Publikums in Montreal: « In der Halle, keine Atemzug! Aber als meine letzte Note verblasste, ertönte ein großen Schrei von den 3.000 Zuschauer und der Lärm von den Stühlen, wenn sie erhoben. » (2)

Von diesem ersten Aufenthalt an, schuf Nana mit "Un Canadien errant" ein Zugehörigkeitsgefühl mit dem kanadischen Publikum. Offensichtlich hat das Lied mehr Wirkung mit der französischsprachigen Bevölkerung, weil zusätzlich zu in ihrer Sprache zu sein, betrifft es ihnen. Während ihrer weiteren Tourneen in Quebec wählt Nana oft ihre Konzerte mit diesem Lied a capella zu beenden. Jedes Mal ist es eine Art, als Hommage an dem ersten nordamerikanischen Publikum, das sie akzeptierte.

Wenn am Anfang ihre Plattengesellschaft nicht begeistert war, im November 1966, bildete das Lied der Titel ihres neuen frankophonen Albums. Der Name des Autors erscheint nicht. Es ist einfach erwähnt (traditionell). Ihre Version schließt vier der sieben Strophen ein, und nur ihr Gitarrist, George Petsilas, begleitet sie. Das Lied ist eine Exklusivität für Kanada.

 

In Frankreich ist das gleichwertige Album mit dem Titel "Le coeur trop tendre" und es schließt drei verschiedene Lieder ein. Nach dem Erhalt den Grand Prix de l'Académie Charles Cros, bekamen wir es im Import. Auf dem Umschlag gibt es ein Aufkleber, der es erwähnt. Diese Platte wird sie als frankophone Sängerin bekannt und in mehreren Ländern unter dem Titel "Nana Mouskouri in Paris" herauskommen.

"Un Canadien errant", eine ihrer häufigen Schallplatten, wird auf dem Markt bis 1987 bleiben. Diese Schallplatte wurde oft als Referenz für den Titel benützt, da Nana von es ein populäres Lied machte. Viele entdeckten es wieder dank der Schönheit ihrer Stimme, ihrem tadellosen Diktion und ihre hochwertige Interpretation. Darauf schrieb Maurice Desjardins, Journalist für Dimanche-Matin: « Sie gab zu unsere "Canadien errant" Akzente mit Aufrichtigkeit so sehr, dass wir schwören, dass sie eine Quebecerin im Exil mit Heimweh gequält war. » (3) Das Lied wurde auch auf 45 Platten herausgekommen. Die türkis, rot und hellrot Labels bezeugen der verschiedene Auflagen. Seine Abwesenheit auf die Zusammenstellungen bestätigt, dass es eine Aufnahme außer Serie ist. Außergewöhnlich im Jahr 1976 erschien sie für eine kurze Zeit in das Doppel-Album "Pleins feux sur ...Vol. 2". Dann muss man bis 2004 warten, bis es neu herausgegeben wurde, diesmal in "Un Canadien errant / A Canadian Tribute", eine Sammlung ihrer kanadisches Lieder. Drei Jahre später wird sie im Band 5 der CD-Box "Les 100 plus belles chansons" erhalten.

Im Mai 2004 kam ihre französische Gesamtwerk mit dem Titel "Nana Mouskouri Collection" in Frankreich heraus. Überraschung für dieses Album ist die kanadische Ausgabe gewählt. Wie die ganze Serie wird es im Digipack gefertigt und darin gibt es eine explizite Libretto. Es zeigt an, welche Orchester begleiten sie, sondern auch die Namen und das Datum der Studios Aufnahmen. Zusätzlich wurde auf diese CD 13 Bonustracks hingefügt. Die Europäer lerntern diesem Lied kennen.

Seit seiner Schaffung im Herbst 1842 machte "Un Canadien errant" einen langen Weg. Vor und nach der Erfindung der Schallplatte übertrug sich dieses Lied von Generation zu Generation. In den 1960er Jahren in der Folge der Folk-Bewegung erfuhr Nana dieser Ballade. Bewogen, fügte sie es zu ihrem Repertoire und ihre wunderbare Interpretation begeisterte das Publikum zu uns. Und obwohl dies ein Lied ist, das zu uns gehört, ist es nun mit Youtube und die Einkauf durch Download für alle zugänglich.

 

Un Canadien errant, (Ein umherirrender Kanadier,)
Banni de ses foyers,
(Aus seiner Heimat verbannt,)
Parcourait en pleurant
(Lief weinend)
Des pays étrangers.
(Durch fremde Länder.)

Un jour, triste et pensif, (Eines Tages, traurig und nachdenklich,)
Assis au bord des flots.
(Saß er am Ufer der Fluten)
Au courant fugitif
(Eines schnell fließenden Stromes)
Il adressa ces mots:
(Sprach er diese Worte:)

« Si tu vois mon pays, ("Wenn du mein Land siehst,)
Mon pays malheureux,
(Mein ungluckliches Land,)
Va, dis à mes amis
(Geh und sag meinen Freunden)
Que je me souviens d'eux.
(Dass ich mich an sie erinnere.)

« Ô jours si pleins d'appas, ("Oh, ihr so verlockenden Tage,)
Vous êtes disparus,
(Ihr seid vergangen,)
Et ma patrie, hélas!
(Und mein Vaterland, ach!)
Je ne la verrai plus!
(Das werde ich nicht mehr wiedersehen!)

« Plongé dans les malheurs, ("In die Unglück versunken,)
Loin de mes chers parents,
(Weit von meine lieben Eltern,)
Je passe dans les pleurs
(Ich erlebe durch die Tränen)
D’infortunés moments.
(Unglücklichen Zeiten.)

Pour jamais séparé (Für immer getrennt)
Des amis de mon coeur
(Von meine lieben Freunden)
Hélas! oui, je mourrai
(Ach! Ja, ich werde sterben)
Je mourrai de douleurs.
(Ich werde von Traurigkeit sterben.)

« Non, mais en expirant, ("Nein, aber wenn ich sterbe)
Ô mon cher Canada!
(Oh, mein geliebtes Kanada!)
Mon regard languissant
(Wird sich mein sehnsüchtiger Blick)
Vers toi se portera. »
(Auf dich richten.")

(1) Souvenirs du collège

(2) Nana Mouskouri Collection, p. 71

(3) Dimanche-Matin, 29. Januar 1967, "Beaux sons, soleil grec ...voilà Nana Mouskouri" p. 27